Man liest immer wieder, wie gut die Ostpreußen gegessen haben. Das mag in den Städten der Fall gewesen sein, doch auf dem Lande gab es oft nur Kartoffeln und Heringe. Johanna Schopenhauer hat die Preußen Barbaren genannt. Aber Preußen waren nicht gleich Preußen, Westpreußen zählte man in Berlin zu den Barbaren. Diese und andere Widersprüche behandelt dieser Vortrag, der aus der polnischen Perspektive auf Ost- und Westpreußen blickt.
Prof. Dr. Wlodzimierz Zientara von der Nikolaus-Kopernikus-Universität Torun ist Germanist und der gegenwärtig wohl bedeutendste Reisekulturforscher Polens. Dabei beschäftigt er sich in seinen zahlreichen Publikationen immer wieder mit den polnisch-deutschen Beziehungen und kulturellen Transfers. Der hier präsentierte Vortrag wurde im Rahmen der internationalen Tagung „Preußen-Reisen. Von der Deutschordenszeit bis ins 20. Jahrhundert“ veranstaltet, die vom 8. bis zum 10. September in der Eutiner Landesbibliothek stattfand.