1785-1829 | Herzog Peter Friedrich Ludwig verlegt die Hauptresidenz nach Oldenburg (heute Niedersachsen), wo er 1792 eine öffentliche Bibliothek gründet. Eutin bleibt Sommerresidenz. Mit dem Ziel, auch in Eutin eine öffentliche Bibliothek einzurichten, erwirbt der Herzog 1816 die rund 8.000 Bände umfassende Privatsammlung seines Hofbeamten Gerhard Anton von Halem. Schwerpunkte dieser Sammlung sind die europäische Literatur des 18. Jahrhunderts sowie historische und politische Schriften der Spätaufklärung. Als Geschenk des Kieler Offiziers August Moritz Appenfelder kommt eine bibliophile Sammlung von 2.000 seltenen und wertvollen Büchern dazu. Die Privatbibliothek der Fürstbischöfe (rund 6.000 Bände) gelangt im Erbgang 1823 an Peter Friedrich Ludwig. Die drei genannten Sammlungen bilden den Grundstock der späteren öffentlichen Bibliothek. Peter Friedrich Ludwig erlebt ihre Gründung allerdings nicht mehr. |
1833-1837 | Die Sammlungen werden in der Eutiner Gelehrtenschule untergebracht und mit der von Johann Heinrich Voß aufgebauten Schulbibliothek vereinigt. 1837 wird die »Großherzogliche öffentliche Bibliothek« eröffnet. |
1837 | Die Bibliothek wird durch einen planmäßigen Erwerbungsetat und durch zahlreiche Schenkungen (u.a. eine wertvolle Autographensammlung) erweitert. 1854 geht sie in staatlichen Besitz über. |
1911 | Der erste gedruckte Bibliothekskatalog erscheint. Er verzeichnet rund 30.000 Titel. |
1918 | Nach dem Ende der Monarchie geht die Bibliothek an den Freistaat Oldenburg über und wird in »Landesbibliothek Eutin« umbenannt. |
1935-1937 | Im Zuge der Gebietsreform wird die Landesbibliothek Eigentum des Landkreises Eutin (heute Kreis Ostholstein). |
1946 | Die 1936 gegründete »Abteilung Volksbücherei« der Landesbibliothek wird nach dem Krieg unter dem Namen »Kreisbibliothek Eutin« wieder eröffnet, der historische Altbestand wird in ihr als »Abteilung Landesbibliothek« weitergeführt. |
1975 | Die Trägerschaft der Bibliothek geht auf die vom Kreis Ostholstein gegründete »Stiftung zur Förderung der Kultur und der Erwachsenenbildung in Ostholstein« über. |
1980 | Die Kreisbibliothek Eutin bezieht (mit den Beständen der Landesbibliothek) die renovierte ehemalige Kutschenremise am Eutiner Schlossplatz. Man bemüht sich jetzt wieder um die Förderung der wertvollen Altbestände. |
1987 | Anlässlich des 150jährigen Bestehens der Bibliothek beschließt das Land Schleswig-Holstein, den Ausbau der historischen Bibliothek finanziell zu unterstützen. 1988 erhält sie den Namen »Eutiner Landesbibliothek«. |
1989 | Der Kreis Ostholstein erwirbt das ehemalige Kavalierhaus am Schlossplatz als neues Domizil für die Eutiner Landesbibliothek. |
1992 | Der traditionelle Reichtum an historischen Reiseberichten in der Eutiner Landesbibliothek führt zur Gründung der »Eutiner Forschungsstelle zur historischen Reisekultur«, die vom Schleswig-Holsteinischen Kulturministerium unterstützt wird. Mit ihren Spezialsammlungen und Datenbanken dient sie Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland als zentrale Servicestelle. |
1994 | Das neue Haus der Eutiner Landesbibliothek wird feierlich eröffnet. Gebäude und Einrichtung genügen erstmals modernen Ansprüchen an eine wissenschaftliche Bibliothek. |
2002 | Aufnahme in den Gemeinsamen Bibliotheksverbund GBV, in dem über 25 Mio. Titel nachgewiesen sind. Die Eutiner Landesbibliothek ist nun an den GBV angeschlossen. |
2005 | Weitgehender Abschluss der Retro-Katalogisierung und EDV-Katalogisierung der Monographien. |
2006 | Die Sparkasse Holstein gründet eine Förderstiftung für die Eutiner Landesbibliothek, die »Sparkassen-Stiftung Eutiner Landesbibliothek«. |
2007 | Kurz darauf wird die Trägerschaft der Eutiner Landesbibliothek auf die neu gegründete »Stiftung Eutiner Landesbibliothek« übertragen. Durch diese doppelte Stiftungskonstruktion wird der Fortbestand der Bibliothek nachhaltig gesichert. |
2021 | Vom 23. Juni bis 6. November 2021 zeigt die Eutiner Landesbibliothek die Ausstellung »Das Cavalierhaus. Biografie eines Eutiner Gebäudes«, in der zugleich die Geschichte der Bibliothek in Wort und Bild dargestellt wird. Sie ist auch als virtuelle Ausstellung weiter zugänglich. |