Zwischen Deutschland und Polen herrschte seit jeher ein besonders enges, aber durchaus auch von Spannungen und Vorurteilen geprägtes Verhältnis. Bevor die Polenwahrnehmung in der Frühen Neuzeit und die Entwicklung von stereotypen Sichtweisen auf den Nachbarn analysiert werden kann, ist jedoch erst einmal zu klären, was damals eigentlich unter dem Begriff Polen verstanden wurde. Der Vortrag will die Entwicklung der deutschen Polenwahrnehmung sowie die Vielfalt der Deutungsvarianten der sogenannten Adelsrepublik anhand von Reiseberichten unterschiedlicher deutschsprachiger Autoren (Diplomaten, Geistliche, Schüler, Soldaten, Handwerker u.a.) betrachten. Im Zentrum steht dabei das 17. Jahrhundert, in dem viele Entwicklungen im kulturellen Blick einsetzten, die bis heute nachwirken. Das historische Thema dieses Vortrags besitzt somit durchaus Aktualität. - Herr Dr. Pagorski war vom 15. März 2021 bis zum 31. August 2021 Stipendiat der Eutiner Landesbibliothek. Er wurde kurz zuvor im Bereich Literaturwissenschaft an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznan (Posen) promoviert.