Das östliche Holstein gehört zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert zum Kulturraum der nordwestlichen Slawen. Der Vortrag gibt einen Überblick über diese Epoche von der Einwanderung bis zum hochmittelalterlichen Landesausbau. Anhand von Beispielen aus dem östlichen und südöstlichen Holstein und mit Blick auf die Region Eutin werden zunächst überblicksartig Siedlungswesen (insbesondere Burgen), Wirtschaft (Landwirtschaft, Hauswerk/Handwerk, Austausch und Handel) und Gesellschaft (Bestattungswesen, Sozialstrukturen, Mythologie) vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk wird dann auf Einwanderung der Slawen sowie auf die Kontakte zum sächsisch-karolingischen Reich (z.B. limes saxoniae) und nach Skandinavien gelegt. Abschließend wird auf die Entwicklung im 11./12. Jahrhundert geblickt - der Landesbau und die Mission führen zu grundlegenden Veränderungen und damit auch zur Frage des Nachwirkens bis in die heutige Zeit hinein.
Prof. Dr. Ulrich Müller ist an der Kieler Universität Professor für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters.