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Lechter, Melchior:
Tagebuch der indischen Reise. Als Manuskript gedruckt. - Berlin: Einhorn-Presse im Verlag Otto von Holten 1912. 214 ungez. S., durchgehend in maureskem Rahmen. 2°.

Eins von 333 Exemplaren auf eigens angefertigtem Altbütten, alle Seiten in einer indisch inspirierten breiten Ornamentbordüre, von Lechter numeriert und monogrammiert.
Erstausgabe der Aufzeichnungen des Malers Lechter, der, anfänglich in Begleitung des Schriftstellers Karl Wolfskehl, 1910 und 1911 eine Reise durch Indien unternahm, die ihn für den Rest seines Lebens prägte. Der Indienaufenthalt verstärkte bei Lechter nicht nur das bereits vorhandene Interesse am theosophischen und buddhistischen Mystizismus sondern beeinflusste auch seine künstlerische Arbeit. Die Aufnahme von Lechters Tagebuch in die Reihe der Ausgaben der Einhorn-Presse »und die kostbare Ausstattung bis hin zu den edelsteingeschmückten Pergamentdrucken ist nur dadurch verständlich, dass sich für Lechter in dieser Reihe ein höchster Traum erfüllte. Das Tagebuch berichtet zumeist von den Wundern des geistigen und künstlerischen Kosmos, die sich dem Künstler in Indien eröffneten« (Wolfhard Raub). In einem Brief an seinen Dichterfreund Albert Verwey äussert Lechter: »Wenn Ihnen auch das Schriftstellerische keine Freude machen wird, (ich bin ja doch Maler) so wird es vielleicht ein wenig das Typografische tun«. Verwey antwortete: »Was Alles sagt ist nur dieses dass Ihre Persönlichkeit völlig darin lebt und dass eben die unnötig scheinenden Kleinigkeiten uns fühlbar machen wie treu - vielleicht ohne es zu wissen oder zu wollen - Sie sich selber ausgebildet«. (Erasmushaus)

Nachweise: Ant. Thomas Rezek 328
Sachbezug: Reisetagebuch; Maler
Geographischer Bezug: Asien; Indien

BibliografieDeutschsprachige Reiseliteratur vom 18. bis 20. Jahrhundert
© für die Datenzusammenstellung und inhaltliche Erschließung: Wolfgang Griep, Eutin