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Signatur: Faks 39
Les basses danses de Marguerite d'Autriche. Das Tanzbüchlein der Margarete von Österreich. Vollständige Faksimile-Ausgabe im Originalformat der Handschrift Ms.9085 - aus dem Besitz der Bibliothèque Royale Albert 1er, Bruxelles. [Faksimile u. Kommentar]. - Graz: Akad. Druck- u. Verlagsanstalt 1987-1988.
(Codices selecti ; 87.)

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Das Tanzbüchlein ist um 1470 in Flandern entstanden und sollte eine Gedächtnisstütze für die Tänzer bei der Ausführung der "Basses Danses“, der Bodentänze sein, die damals in ganz Europa sehr beliebt waren. Nach einer eindrucksvollen Wappenseite wird das Büchlein mit einem kurzen, theoretischen Teil eingeleitet und beinhaltet dann 59 verschiedene Tänze. Jede Seite ist mit einer goldenen Lineatur versehen, auf der die Titel der Tänze, Texte, Noten und Schrittbezeichnungen in Gold und Silber ausgeführt sind. Initialen schmücken beinahe alle Seiten. Ihr schwungvolles Flechtwerk weist die Handschrift als ein höfisches Meisterwerk aus. Es kann mit Recht angenommen werden, dass sich dieses Buch im Besitz der Gemahlin Kaiser Maximilians I., Maria von Burgund, befunden hat und von dieser an ihre Tochter Margarete, (1480-1530) Kaiserin von Österreich und den Österreichischen Niederlanden, vererbt worden ist. Das Buch gelangte danach in den Besitz des spanischen Königs Philipps II. und gehörte bis zur Einverleibung in die Bibliothèque Royale zur burgundischen Bibliothek des Hauses Habsburg. Außergewöhnlich an den "Basses Danses“ sind nicht nur ihr musik- und kulturhistorischer Inhalt, die Kalligraphie und deren Ausführung in Gold und Silber, außergewöhnlich ist auch der Beschreibstoff. Das Tanzbüchlein der Margarete von Österreich gehört zu den nur sieben Handschriften auf schwarz eingefärbtem Pergament, die bis zum heutigen Tage erhalten geblieben sind. Dieses buchkünstlerische Kleinod vermittelt uns eindrücklich den Glanz am burgundischen Hofe.

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