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Signatur: Faks 24
Das Turin-Mailänder Stundenbuch = Les heures de Turin-Milan = The Turin-Milan hours. [Faksimile, Beiolage u. Kommentarband.] - Luzern: Faksimile Verlag 1994.

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Jean de France, der Herzog von Berry, gab das Stundenbuch mit Gebeten und Messtexten für die wichtigsten Feste des Kirchenjahres Ende des 14. Jahrhunderts in Auftrag. Für die erste Malkampagne war der »Meister des Paraments« verantwortlich. Er entwarf die Anordnung der Seiten, machte grundlegende Vorzeichnungen und vollendete selbst mehrere der Hauptminiaturen. 1405 veranlasste der Herzog eine weitere Kampagne unter der Leitung des Meisters »Johannes der Täufer«. Die Handschrift war beim Tod des Herzogs von Berry im Jahre 1416 noch unvollendet und wurde in den Jahren danach in mehrere Teile aufgeteilt. Das im 15. Jahrhundert noch nicht getrennte Werk ging als Erbe an den Grafen Johann von Holland. Dieser beauftragte um 1424 den jungen Jan van Eyck, die Handschrift weiter auszumalen. Auch diesmal wurde sie nicht vollendet. Jan van Eyck und mit ihm die Handschrift kamen an den Hof Philipps von Burgund, wo der Meister eine zweite Kampagne zur Vollendung der Handschrift einleitete, die aber durch seinen Tod 1441 vorerst abgebrochen wurde. Wohl um dem Künstler ein Denkmal zu setzen, ließ Philipp von Burgund das Gebet- und Messbuch durch einen weiteren flämischen Maler, der in der Tradition van Eycks stand, vollenden. Eine weitere Aufteilung erfolgte vermutlich im 16. Jahrhundert. Das eigentliche Stundenbuch, die Très Belles Heures de Notre-Dame, gelangte in den Besitz von Robinet d'Estampes; der zweite Teil bestand aus den 1904 verbrannten Heures de Turin, deren Überreste, nur vier Blätter, heute im Louvre aufbewahrt werden, und schließlich aus dem Messbuch, dem hier vorliegenden Faksimile des Turin-Mailänder Stundenbuch. Es gelangte über die Grafen von Aglié zu den Fürsten von Trivulzio, die sie 1935 dem Museo Civico in Turin übergaben.

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