Das Eutiner Schulhaus
Der lange Weg zur öffentlichen Bibliothek
1816 erwarb Herzog Peter Friedrich Ludwig die Büchersammlung seines Justizrates Gerhard Anton von Halem und ließ sie im Eutiner Schloss aufstellen. Im gleichen Jahr kam als Schenkung die wertvolle Bibliothek des Kieler Hauptmanns Moritz Appenfelder hinzu. Nach dem Tod des gemütskranken Herzogs Peter Friedrich Wilhelm kehrte 1823 dann als dritte Sammlung die zwischenzeitlich im Plöner Schloss untergebrachte alte fürstbischöfliche Bibliothek nach Eutin zurück. Die Idee zur Gründung einer öffentlichen Bibliothek scheiterte damals offenbar am Fehlen geeigneter Räume. Erst nach Eröffnung des neuen Schulgebäudes an der Plöner Straße konnten diese drei herzoglichen Sammlungen dort mit der Schulbibliothek vereinigt und 1837 als Großherzogliche Öffentliche Bibliothek Eutin eröffnet werden.
Das neue Schulhaus an der Plöner Straße (heute: Carl-Maria-von-Weber-Schule). Lithographie von J. J. Hörup und J. J. Trube
(Reproduktion, aus dem Eutiner Schulprogramm 1836)
Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Brief von Herzog Peter Friedrich Ludwig, Oldenburg, 10.11.1816, an den Eutiner Regierungs-präsidenten von Maltzan. Peter kündigt die Überführung der Sammlung Halems nach Eutin und die Schenkung Appenfelders an,
die ihn allerdings wenig begeistert: »Man sagt im Sprichwort ein Glück oder ein Unglück kömmt nicht allein, so scheints auch mit den Bibliotheken zu seyn.«
(Eutiner Landesbibliothek, Autogr. XXIII.137)
Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Verfügung Großherzog Paul Friedrich Augusts zur Eröffnung »einer öffentlichen Bibliothek im untern Geschosse des hiesigen Schulhauses«, ausgefertigt Eutin, 9. September 1835 von der
Schulaufsichtsbehörde, dem »Consistorium«, an den Rektor des Gymnasiums Johann Friedrich Ernst Meyer.
(Original, aus dem Archiv der Voß-Schule Eutin. Signatur: Archiv Voß-Schule II.1.2)
Zum Vergrößern auf das Bild klicken