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Signatur: Ly 2709
Scheffer, Paul:
Sieben Jahre Sowjetunion. - Leipzig: Bibliographisches Institut 1930. VII, 451 S.

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Der deutsche Journalist Paul Scheffer (1883-1963) war seit 1917 - damals als Angehöriger aus Auswärtigen Dienstes in Den Haag - Korrespondent des »Berliner Tageblatts«, einer der einflussreichsten Zeitungen der Zeit, für die u.a. Kurt Tucholsky, Alfred Kerr und Heinrich Eduard Jacob schrieben. 1933 wurde er Leiter des außenpolitischen Ressorts, von 1934 bis 1936 war er Chefredakteur der Zeitung, die bis 1939 bestand. Für die ab 1940 erscheinende NS-Zeitung »Das Reich« war Scheffer als Auslandskorrespondent tätig. Scheffer bemühte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten um eine relativ unabhängige Berichterstattung als Auslandskorrespondent. 1942 kehrte er aus den USA nicht mehr nach Deutschland zurück.
Im Novemer 1921 ging Scheffer als Berichterstatter des »Berliner Tageblatts« nach Moskau, wo er mit kürzeren Unterbrechungen bis 1929 blieb. Durch seinen engen Kontakt mit dem deutschen Botschafter Ulrich Graf von Brockdorff-Rantzau erhielt er gute Einblicke in die deutsch-russischen politischen Beziehungen. Ende 1929 wurde ihm von den sowjetischen Behörden wegen seiner stalinkritischen Berichte die Wiedereinreise verweigert.
Das vorliegende Buch ist aus Berichten zusammengestellt, die Scheffer zwischen 1921 und 1929 für das »Tageblatt« geschrieben hat. »Es sind - obwohl Scheffer viel gereist ist - keine Reiseerzählungen, die ein Querschnittsbild und einige allgemeine Interpretationen der Dinge geben wollen, sondern laufende Situationsberichte eines Auslandskorrespondenten, der sich auf lange Sicht ... und mit bestimmtem politisch-wirtschaftlichem Programm in Rußland und Moskau niedergelassen hatte« (Vorwort).
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Reiseorte: Sowjetunion; Russland; Moskau; Sankt Petersburg