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Signatur: VI a 429
[Friedel, Johann]:
Briefe über die Galanterien von Berlin, auf einer Reise gesammlet von einem österreichischen Offizier. - [Gotha]: [Ettinger] 1782. X, 378 S.

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Sozialkritische Schilderung der Berliner Gesellschaft. Erste Ausgabe. Johann Friedel (1755-1789) schildert sowohl die Berliner Bordell- und Prostitutionsverhältnisse wie auch die privaten Ausschweifungen und Vergnügungen vor allem der guten Gesellschaft und des Mittelstandes, u.a. in den Kapiteln »Etikette der Officiere«, »Wunderliche Oekonomie der Hausfrauen«, »Mütter des Mittelstandes«, mit der moralischen Empörung des sittsamen Bürgers. Er will sein Werk auch als Warnschrift verstanden wissen und prangert insbesondere Fehler in der Erziehung der Kinder, Onanie und Päderastie (i.e. Homosexualität) an.
Laut Wikipedia-Eintrag (2015) gilt das Buch außerdem »als erste bekannte Beschreibung der Anfänge einer Subkultur homosexueller Männer in Berlin ... Eine Rezeption Friedels erfolgte Anfang der 1970er Jahre in Westdeutschland und in Westberlin im Zusammenhang mit der Emanzipationsbewegung Homosexueller ... "Ein Beweis für die Existenz einer homosexuellen Subkultur in Berlin wird damit nicht geliefert"«, so Paul Derks in »Homosexualität und Öffentlichkeit in der deutschen Literatur 1750 - 1850«, Berlin 1990, S. 105.
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Reiseorte: Deutschland; Preußen; Berlin