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Signatur: Sb 3 (1)
Tavernier, Jean-Baptiste:
Beschreibung Der Sechs Reisen/ Welche Johan Baptista Tavernier, Ritter und Freyherr von Aubonne, In Türckey/ Persien und Indien/ innerhalb viertzig Jahren/ durch alle Wege/ die man nach diesen Länderen nehmen kan/ verrichtet: Worinnen Unterschiedliche Anmerckungen von der Beschaffenheit der Religion/ Regierung/ Gebräuchen und Handlungen/ jeglichen Landes enthalten. Samt den Figuren/ Gewichten und dem Maß der Müntzen/ welche in diesen Länderen gangbar sind. Anfangs Frantzösisch beschrieben/ und in drey Theil abgetheilt/ anjetzo aber nebenst der Beschreibung des Türckischen Serrails, und der Krönung des jetzt Regierenden Königs in Persien/ in der Hoch-Teutschen Sprach ans Liecht gestellt/ Durch Johann Herman Widerhold. Theil 1 - 3 (in 1 Bd.). - Genf: [Widerhold] 1681.

Originaltitel: Les six voyages de Jean Baptiste Tavernier Ecuyer Baron d'Aubonne, Qu'il a fait en Turquie, en Perse, et aux Indes, pendant l'espace de quarante ans, & par toutes les routes que l'on peut tenir. Partie 1-2, Paris 1676-1677. Teil 3, Paris 1679.
[Enth. Werk:] Nouvelle Relation de l'intérieur du Serrail du Grand Seigneur.
[Enth. Werk:] Récit du couronnement du Roi de Perse Soliman III.
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Zusammenfassende Beschreibung der Orientreisen des französischen Reisenden und Diamantenhändlers Jean-Baptiste Tavernier (1605-1689). Tavernier unternahm über mehrere Jahrzehnte insgesamt sechs große Handelsreisen in das Osmanische Reich, nach Persien, Indien, Hinterindien und bis nach Japan. Seine erste große Orient-Reise führte 1632 nach Konstantinopel, Persien und Bagdad. Taviernier lebte ein Jahr in Konstantinopel, bevor er 1638 mit einer Handelskarawane nach Persien aufbrach. Diese zweite Reise (1638-1643) führte über Aleppo und Mesopotamien nach Indien bis Golkonda. Die dritte Reise (1643-1649) ging wiederum nach Golkonda, die vierte Reise (1651-1655) hatte ebenfalls Golkonda und Ahmedabad zum Ziel. Die fünfte Reise (1657-1662) führte von Smyrna durch Anatolien bis nach Eriwan. Die sechste Reise (1663-1668) führte auf ähnlicher Route über Eriwan nach Isfahan, Surat, Agra und Benares.
Nach seiner Rückkehr nach Frankreich erhielt Tavernier von Ludwig XIV., dem er für Millionenwerte Preziosen und Edelsteine aus Indien verkauft hatte, das Adelspatent für seine Verdienste um den französischen Orient-Handel. Tavernier ließ sich als reicher Kaufmann in Paris nieder und übergab seine umfangreichen Reisenotizen zur Redaktion und Herausgabe an Samuel Chappuzeau. Sie enthalten Nachrichten u.a. über die Topographie, den Handel, die natürlichen Ressourcen, die Wirtschaft, den Geldhandel und die Bevölkerung.
Die ersten beiden Teile der französischen Originalausgabe erschienen 1676 und 1677, der dritte Band, herausgegeben von La Chapelle, erschien 1679. Es folgten mehrere weitere französische Ausgaben. Das detailreiche Werk über den Orient war im 17. Jahrhundert vor allem wegen seiner handelspolitischen Informationen berühmt und verbreitet. Es wurde bis 1724 immer wieder neu aufgelegt. Das im dritten Teil enthaltene Werk über die Hohe Pforte in Konstantinopel ist 1680 auch selbständig erschienen (in <138> vorhanden).
Hier die erste deutsche Ausgabe. Eine andere deutsche Ausgabe von Taverniers Gesamtwerk erschien im gleichen Jahr in Nürnberg bei Hoffmann. Die Reisebeschreibung hat dort den Titel »Kurzer Begriff etlicher Relationen und absonderlicher curioser Tractätlein Herrn Johann Baptisten Taverniers, Ritters und Freyherrns von Aubonne, welche in denen sechs vorhergehenden Reisen, als denen zweyen absonderlichen Theilen, nicht haben können beygebracht werden; nebst der Relation von dem innern Palast des Groß-Türken«.
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Reiseorte: Türkei; Konstantinopel; Syrien; Aleppo; Irak; Bagdad; Basra; Schiras; Iran (Altertum); Täbris; Isfahan; Indien; Dhaka; Agra; Surat; Goa; Andhra Pradesh; Golconda; Ahmedabad; Chennai; Patna; Benares; Varanasi; Armenien; Jerewan; Sri Lanka; Japan; Indonesien; Java; Vietnam; Osmanisches Reich; Südasien; Südostasien; Ostasien; Hinterindien

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