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Signatur: Erd 913 Sta
Staden, Hans:
Hans Stadens wahrhaftige Historia. Hrsg. und übertragen von Reinhard Maack und Karl Fouquet. - Marburg: Trautvetter & Fischer Nachf. 1964. 237 S. Mit 61 Abbildungen u. 8 Karten.

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Sorgfältig kommentierte und bearbeitete Edition des Reiseberichts des hessischen Söldners Hans Staden (ca. 1520 - nach 1558), der 1547/48 und noch einmal 1550 mit dem portugiesischen Heer nach Brasilien ging und 1553-1554 für zehn Monate als Gefangener der Tupinamba-Indianer im brasilianischen Regenwald lebte. Die Edition gibt die Ausgabe Marburg 1557 in Originaltext und neuhochdeutscher Übertragung wieder, deren Originaltitel lautet: »Warhaftig Historia vnd beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen/ in der Newenwelt America gelegen/ vor vnd nach Christi geburt im Land zu Hessen vnbekant/ biß vff diese II. nechstvergangene jar/ Da sie Hans Staden von Homsberg auß Hessen durch sein eygne erfahrung erkant/ vnd yetzo durch den truck an tag gibt ...«
Hans Staden segelte zum ersten Mal 1547-1548 in portugiesischen Diensten nach Brasilien (die Forschung nimmt 1548-1549 als wahres Datum an). Eine zweite Reise nach Brasilien folgte (vermutlich) 1550-1555. Die geschichtlichen Daten sind nicht ganz gesichert (vgl. Einleitung). Stadens zweite Reise ist auch dadurch berühmt geworden, dass ein Teil der Mannschaft nach Schiffbruch im Urwald überleben musste. Staden selbst war 1553-1554 Gefangener der Tupinamba, eines brasilianischen Indianerstammes, der auf steinzeitlicher Kulturstufe lebte. Stadens Reisebericht, in dem er ausführlich über seine Gefangenschaft berichtet, hat wesentlich zur Tradition des Kannibalen-Mythos beigetragen.
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Reiseorte: Südamerika; Brasilien