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Signatur: Erd 658 Schi
Schiltberger, Johannes:
Als Sklave im Osmanischen Reich und bei den Tataren (1394 - 1427). Aus dem Mittelhochdeutschen übertragen und hrsg. von Ulrich Schlemmer. - Stuttgart: Thienemann ; Ed. Erdmann 1983. 253 S. Mit Frontispiz, 47 zeitgenössischen Abbildungen u. 1 Karte auf dem Nachsatz.
(Alte abenteuerliche Reiseberichte.)

Originaltitel: Ein wunderbarliche unnd kürtzweylige Histori, wie Schildtberger, einer auss der Stat München in Bayern, von denen Türken gefangen, in die Heydenschafft gefüret und wider heym kommen
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Johannes Schiltberger (um 1380 - nach 1427) gilt als erster wichtiger deutscher Asienreisender, weshalb er zuweilen als »deuscher Marco Polo« bezeichnet wird. Er wurde um 1380 in Freising geboren und wurde mit 14 Jahren Knappe im deutschen Teil des Kreuzfahrer-Heeres Königs Sigismund von Ungarn. Während des Kreuzzuges gegen die Osmanen geriet er 1396 bei Nikopol (heute Bulgarien) in Gefangenschaft und wurde Sklave des türkischen Sultans. Später geriet er in mongolische Gefangenschaft. Er nahm an den ausgedehnten Heerzügen Timurs teil und gelangte so von Turkestan nach Palästina, Ägypten, Mesopotamien, Südrussland, ins Uralgebiet und bis nach Sibirien. Als Sklave eines vornehmen Tataren reiste er auch in den Kaukasus und auf die Krim. Dort konnte er fliehen und kehrte 1427 (nach mehr als 30 Jahren Abwesenheit) in seine Heimat zurück.
Schiltbergers Lebens- und Reisebericht ist die einzige bekannte schriftlich abgefasste Darstellung eines für jene Zeit nicht völlig untypischen Lebenslaufs. Eine erste Druckausgabe erschien 1473 in Ulm, eine schöne illustrierte Ausgabe erschien Nürnberg 1550. Eine Ausgabe »Hans Schiltbergers Reisetagebuch«, herausgegeben von Valentin Langmantel, erschien Tübingen 1885.
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Reiseorte: Orient; Osmanisches Reich; Russland; Russland (Süd); Palästina; Ägypten; Nordafrika; Afrika; Asien; Mesopotamien; Irak; Ungarn; Turkestan; Usbekistan; Samarkand; Sibirien; Ural