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Signatur: Lw 79
Rüsch, Erwin:
Die Revolution von Saint Domingue. - Hamburg: Friedrichsen, de Gruyter & Co. 1930. X, 209 S. Mit 2 Tafeln u. 1 Karte.
(Übersee-Geschichte ; 5.)

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Die Karibik-Insel Hispaniola und die Stadt Santo Domingo war 1791 Schauplatz einer der wenigen sozial motivierten und politisch wirksamen Aufstände afrikanischer Sklaven gegen die weißen Kolonialherren. Das westliche Drittel der Insel war zu dieser Zeit französische Kolonie, die vor allem Kaffee und Zucker für Europa produzierte, der östliche Teil gehörte zu Spanien. Der Sklavenaufstand von 1791 unter Führung des Schwarzen Toussaint Louverture (l'Ouverture) führte zur Vertreibung der Weißen und zur Bildung einer von Frankreich unabhängigen Republik. Innere Widersprüche und die Einmischung der Kolonialmächte führten jedoch zu politischen und sozialen Wirren, Revolutionen und Gegenrevolutionen, die das ganze 19. Jahrhundert über andauerten und bis in die Gegenwart nachwirken. Die Darstellung von Rüsch galt lange als Standardwerk, sie ist jedoch von der Rassenideologie der Zeit beeinflusst. So begründet Rüsch den Verlauf der Revolution von Santo Domingo mit dem angeblich triebhaften und nicht verstandeskontrollierten Wesen des Afrikaners.
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Reiseorte: Mittelamerika; Westindien; Hispaniola; Santo Domingo