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Signatur: Sc 3
Della Valle, Pietro:
Petri Della Valle, Eines vornehmen Römischen Patritii Reiß-Beschreibung in unterschiedliche Theile der Welt/ Nemlich In Türckey/ Egypten/ Palestina/ Persien/ Ost-Indien/ und andere weit entlegene Landschafften/ Samt Einer außführlichen Erzehlung aller Denck- und Merckwürdigster Sachen/ so darinnen zu finden und anzutreffen; Nebenst den Sitten/ und Gebräuchen dieser Nationen und anderen Dingen/ dergleichen zuvor niemals von anderen angemercket und beschrieben worden. Erstlich von dem Authore selbst/ der diese Reisen gethan/ in Italianischer Sprach beschrieben/ und in vier- und fünffzig Send-Schreiben in vier Theile verfasset: Nachgehends auß dieser in die Frantzösische und Holländische; Anjetzo aber auß dem Original in die Hoch-Teutsche Sprach übersetzet/ mit schönen Kupfferen geziert/ und vieren wohlanständigen Registeren versehen. Theil 1 - 4 (in 1 Bd.). - Genf: In Verlegung Johann-Herman Widerholds 1674.

Originaltitel: Viaggi di Pietro della Valle il Pellegrino. Con minuta ragguaglio Di tutte le cose notabili osservate in essi, Descritti da lui medesimo in 54 Lettere familiari. Rom 1650-1658.
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Der römische Patriziersohn Pietro Della Valle, genannt »Il Pellegrino« (1586-1652), unternahm zwischen 1614 und 1626 eine ausgedehnte Orientreise, die ihn zunächst als Pilger nach Jerusalem, von dort nach Konstantinopel, Ägypten, Sinai, Palästina, Syrien, Mesopotamien, Persien, Isfahan, Schiras und an die indische Westküste (Goa, Calicut) führte. Mehrere Jahre hielt er sich am Hof des Schahs Abbas I. in Isfahan auf.
Die Reise diente weniger praktischen Zwecken, sondern der Erweiterung seiner Bildung und Weltkenntnis. In Bagdad heiratete er eine Georgierin, die ihn fünf Jahre lang auf seinen Reisen begleitete. Als sie starb, ließ er ihren Leichnam einbalsamieren und zur Beisetzung im Erbbegräbnis nach Italien mitführen.
Wegen seiner genauen Beobachtungen sowohl der Naturlandschaft als auch der islamischen Kultur, die Della Valle durch die Kenntnis orientalischer Sprachen möglich war, gelten die 54 Reisebriefe, die er an den neapolitanischen Arzt Mario Schipiano schrieb, als wichtige Bereicherung der zeitgenössischen Orientkenntnis. Der erste Teil der Reisebriefe, die die Türkei behandeln, erschien noch zu Della Valles Lebzeiten, die beiden anderen Teile mit Nachrichten über Persien und Indien posthum. Die umfangreichsten Nachrichten finden sich über Persien. Das Reisewerk war später Goethes wichtigste Quelle für seinen »West-östlichen Diwan«.
Hier die erste deutsche Ausgabe. Eine gekürzte Neuausgabe ist in <138> unter Signatur Erd 644 Del vorhanden. Eine weitere frühe italienische Ausgabe erschien in 4 Bänden Rom 1657-1663 unter dem Titel »Viaggi di Pietro della Valle il Pellegrino descritti da lui medisimo in 54 lettere familiari«. Das Werk wurde in vier Sprachen übersetzt.
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Reiseorte: Orient; Osmanisches Reich; Türkei; Konstantinopel; Nordafrika; Ägypten; Kairo; Sues; Halbinsel Sinai; Palästina; Jerusalem; Bethlehem; Syrien; Damaskus; Aleppo; Mesopotamien; Irak; Bagdad; Babylon; Iran (Altertum); Isfahan; Teheran; Ardabil; Persepolis; Schiras; Hormos; Indien; Malabarküste; Surat; Goa; Calicut; Kozhikode; Zypern; Südasien; Orient

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