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Signatur: II e 261
Heindl, Robert:
Meine Reise nach den Strafkolonien. - Berlin u. Wien: Ullstein & Co. 1913. VIII, 470 S. Mit zahlr. Fotos.

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Der Kriminalexperte Robert Heindl (1883-1958) befasste sich in zahlreichen Veröffentlichungen mit der Strafjustiz. Um 1910 besuchte er französische und britische Sträflingskolonien in Neu-Kaledonien, Australien und auf den Andamanen, um sowohl die kriminologische als auch die volkswirtschaftliche Zweckmäßigkeit der Deportation von Sträflingen zu prüfen. In Form eines mit zahlreichen statistischen Daten unterlegten Reiseberichts beschreibt er Gefängnisse und Lager in den besuchten Regionen. Es bleibt unklar, ob die Reise in offiziellem Auftrag stattfand. Anlass war möglicherweise eine Kontroverse darüber, ob auch für Deutschland die Deportation von Strafgefangenen in die deutschen Kolonien erwogen werden sollte. Heindl beurteilt die Deportation im ganzen eher negativ, wobei er wirtschaftliche Argumente im Vordergrund stellt: höhere Kosten als im Heimatland, höhere Rückfallquoten, geringer wirtschaftlicher Effekt für die Kolonien.
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Reiseorte: Ozeanien; Indien; Andamanen; Melanesien; Neukaledonien; Australien; Südasien